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Der Brauch, Schultüten zu verschenken, entstand im frühen 19. Jahrhundert in Deutschland. Erste Erwähnungen finden sich um 1810 in Sachsen und Thüringen. Damals glaubte man, dass Kinder bereit für den Schulbesuch seien, wenn im Keller der Schule ein „Zuckerbaum“ wuchs – und dieser Baum „wuchs“ mit Süßigkeiten. Dieses Märchen wurde Kindern erzählt, um den ersten Schultag weniger beängstigend und erwartungsvoller zu gestalten.
Im Laufe der Zeit verbreitete sich die Tradition in ganz Deutschland und hat sich bis heute erhalten. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten zum Ersten Schultag. An diesem Tag gehen Kinder mit großen, bunten Tüten zur Schule – aus Papier oder Stoff, verziert mit dem Namen des Kindes, Bändern, Glitzer, Comicfiguren oder einfach schönen Mustern. Die Tüte ist oft größer als das Kind selbst, was eine sehr fröhliche und berührende Atmosphäre schafft.
Was ist drin? Normalerweise enthält die Schultüte Süßigkeiten (Bonbons, Schokolade, Kaugummi), kleines Spielzeug, Schreibwaren (Bleistifte, Radiergummis, Buntstifte, Federmäppchen), kleine Bücher, Aufkleber oder Überraschungen, die mit den Interessen des Kindes in Zusammenhang stehen – zum Beispiel Dinosauriermagnete oder Armbänder
Wer schenkt das Geschenk? Meistens wird die Schultüte von den Eltern vorbereitet, manchmal aber auch von Paten oder Großeltern. Manchmal erhalten Kinder sogar mehrere Schultüten – eine große und eine oder zwei kleinere.